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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783596220748
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Aus Hunderten von Gesprächen, die der Dichter Reiner Kunze mit Schülern, Lehrlingen, Arbeitern und Soldaten der Nationalen Volksarmee führte, und aus Erfahrungen mit seiner eigenen halbwüchsigen Tochter entstanden diese Prosatexte, in denen er mit knappen, lakonischen Worten den Alltag von Jugendlichen in der DDR schildert. Der Titel, ein Zitat aus der "Grasharfe" von Truman Capote, ist bittere Ironie, denn nach allem, was Reiner Kunze erfahren hat, sind die Jahre der Entwicklung für kritische junge Menschen, die sich im sozialistischen Deutschland selbst verwirklichen wollen, gar nicht so wunderbar. Da werden schon Kinder, Spielzeugmaschinenpistolen im Anschlag, zum Haß auf den Klassenfeind gedrillt. Da lernen Elf- und Zwölfjährige in der sozialistischen Wehrerziehung, wie man Menschen tötet. Beklemmender noch als die Machtausübung von oben schildert der Autor die perfekten Unterdrückungsmechanismen, durch die Spießer und Ordnungshüter der Jugend Spontaneität austreiben und harmlose individuelle Lebensäußerungen: Jeans tragen, Jazzgruppen nachreisen, auf dem Brunnenrand Gitarre spielen, gammeln, trampen, ein Orgelkonzert in der Kirche besuchen. Die Erstausgabe erschien 1976 in der Bundesrepublik. Kurz darauf wurde Reiner Kunze aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Bei uns lösten "Die wunderbaren Jahre" eine Betroffenheit aus, die diesen stillen Prosaband, in dem "keine einzige Zeile zufällig und so auch keine Zeile überflüssig ist" (Böll), zu einem Bestseller machte. Inzwischen ist das Buch in zehn Sprachen übersetzt worden. Es wurde nach einem Drehbuch von Reiner Kunze und unter seiner Regie verfilmt.

Autorenportrait

Reiner Kunze wurde 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Er studierte Philosophie und Journalistik in Leipzig. 1977 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Für sein umfassendes lyrisches, essayistisches und erzählendes Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Georg-Trakl-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. Seine Lyrik und Prosa wurden in dreißig Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen die Nachdichtungen 'Wo wir zu Hause das Salz haben', der Lyrikband 'Lindennacht', die Gedichte für Kinder 'Was macht die Biene auf dem Meer?' sowie 'die stunde mit dir selbst'.Literaturpreise:Übersetzerpreis des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes, 1968Deutscher Jugendbuchpreis, 1971Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1973Mölle-Literaturpreis, Schweden, 1973Georg-Trakl-Preis, Österreich, 1977Andreas-Gryphius-Preis, 1977Georg-Büchner-Preis, 1977Bayerischer Filmpreis, 1979Geschwister-Scholl-Preis, 1981Eichendorff-Literaturpreis, 1984Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 1984Bayerischer Verdienstorden, 1988Ostbayerischer Kulturpreis, 1989Herbert und Elsbeth-Weichmann-Preis, 1990Hanns-Martin-Schleyer-Preis, 1990Kulturpreis deutscher Freimaurer, 1993Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden, 1993Großes Bundesverdienstkreuz, 1993Ehrenbürgerschaft der Stadt Greiz, 1995Kulturpreis des Landkreises Passau, 1995Weilheimer Literaturpreis, 1997Europa-Preis für Poesie, Serbien, 1998Hölderlin-Preis d. Stadt Bad Homburg, 1999 Christian-Ferber-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung, 2000Hans-Sahl-Preis, 2001Bayerischer Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft, 2001Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung, 2002Ján-Smrek-Preis, Slowakei, 2003Ehrenbürgerschaft der Stadt Oelsnitz/Erzgebirge, 2003Premia Bohemica, 2004Thüringer Verdienstorden, 2008Memminger Freiheitspreis 1525, 2009Thüringer Literaturpreis, 2009America Award for lifetime contribution to international writing 2013Franz-Josef-Strauß-Preis, 2015