0

Herman Bang - Eines Dichters letzte Reise

Drei Erzählungen von Herman Bang, Klaus Mann und Friedrich Sieburg, Arche Paradies

Erschienen am 25.03.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783716026090
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19.5 x 12.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Jetzt lese ich beständig Herman Bang, dem ich mich tief verwandt fühle." Thomas Mann "Donnerstagabend sind wir da - in New York ... Dann sind wir in `der neuen Welt´´. In dem Land, in das ich von allen am wenigsten will. Na, wir wollen uns ja nur vierzehn Tage dort aufhalten und in dieser Zeit die Niagarafälle und die Luxushotels Kaliforniens sehen. Die Zeit wird wohl schon vergehen." Dies schreibt Herman Bang im Januar 1912 an seine Freundin Betty Nansen auf der Schiffsreise nach Amerika. Es ist sein letzter Brief, und es wird seine letzte Reise sein. Noch in New York liest er vor der dänischen Exilgemeinde, schickt ein verzweifeltes Telegramm an seinen deutschen Verleger Samuel Fischer, mit der dringenden Bitte um Geld, und sitzt alsbald im Pacific Express nach San Francisco. Dort wird er nie ankommen. Im Zug erleidet Herman Bang einen Schlaganfall und stirbt - ohne sein Bewusstsein wiedererlangt zu haben - im Krankenhaus von Ogden, mitten in Utah. Der große Kahn ist die letzte Erzählung des großen dänischen Romanciers, sie erzählt von einer stürmischen Schiffspassage von Europa nach Amerika. Sowohl Klaus Mann als auch Friedrich Sieburg waren große Bewunderer von Herman Bang und haben zwei wundervolle Erzählungen über die letzten Stunden des Dichters geschrieben. Als besonderer Fund kann ein Brief von Herman Bang gelten - 18 Tage vor seinem Tod geschrieben -, der erst 1973 von einem dänischen Verleger zufällig in einem Trödelladen entdeckt und hier erstmalig ins Deutsche übertragen wurde. Zusammen mit dem biographischen Vorwort des Herausgebers Joachim Kersten ist so ein grandioses Buch über einen außergewöhnlichen Menschen und Schriftsteller entstanden, das zugleich ein lebendiges Bild seiner Epoche vermittelt.

Autorenportrait

Herman Bang, (1857-1912), einer der größten dänischen Romanciers seiner Zeit. Geboren als Sohn eines Pfarrherrn auf der Insel Als. Im Alter von vierzehn Jahren verliert er Mutter und Bruder, sein Vater verfällt dem Wahnsinn. Bang zieht nach Kopenhagen und wächst bei seinem Großvater auf. Er bricht sein Studium ab und beginnt zu schreiben, zunächst Literatur- und Theaterkritiken, 1880 erscheint seine erste Novellensammlung. 1890 werden seine Romane auch in Deutschland bei Samuel Fischer publiziert. Als Schriftsteller von Kollegen hoch geachtet, wird er als Homosexueller verfemt und angefeindet. Zu den wichtigsten Werken Herman Bangs gehören die Erzählung Eine Geschichte vom Glück und die Romane Ludwigshöhe, Das weiße Haus, Das graue Haus, Die Vaterlandslosen. Joachim Kersten, geboren 1946, ist Rechtsanwalt, Herausgeber, Autor. Zuletzt sind von ihm erschienen: In einem zerbrochenen Spiegel. Dieter Forte zum 70. Geburtstag und Ein Liebhaber und Handwerker des Geistes. Annäherung an Klaus Harpprecht in der Neuen Rundschau.

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Hauptwerk vor 1945"

Alle Artikel anzeigen